Fünf Jahre Sonnenbeobachtung durch SDO

NASA bzw. das Goddard Space Flight Center feiern gerade ein Jubiläum – das Solar Dynamics Observatory (SDO) beobachtet unsere Sonne nun seit fünf Jahren. Um das gebührend zu feiern darf natürlich ein großartiges Video mit Highlights nicht fehlen – inklusive dramatischer Musik. Es ist wirklich sehenswert:

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Zu sehen sind unter anderem ein Venustransit (der letzte zu unserer Lebenszeit), Sonnenflecken, Massenauswürfe und Eruptionen. Aufmerksam geworden bin ich auf das Video durch einen meiner favorisierten Wissenschafts- bzw Astronomieblogs Bad Astronomy. Dort gibts für Interessierte auch ein paar mehr Informationen (und Artikel) zum SDO.

Es ist immer wieder faszinierend: Denkt man an Sterne kommt einem oft nicht als erstes unsere Sonne in den Sinn. Sie ist tatsächlich aber der nächste Stern für uns (Sterne sind nichts anderes als Sonnen). Daher eigenet sie sich auch besonders gut für Beobachtungen und um unser Verständnis für diese Art von Himmelskörper zu vertiefen.

Aber auch die Inspiration für eine Methode zum Auffinden von Planeten um andere Sterne stammt im Prinzip von unserer Sonne. Zwischen Erde und ihr liegen noch zwei Planeten – Merkur und Venus. Und wenn alles an der richtigen Position ist können wir von der Erde aus sehen, wie zum Beispiel die Venus vor der Sonne vorbeizieht. Das ist in obigem Video recht eindrucksvoll zu sehen. Die letzte Gelegenheit dies zu beobachten gab es am 6. Juni 2012 – das nächste Mal erst wieder am 11.12.2117. Ja, dieser Termin liegt noch 102 Jahre in der Zukunft. Wenn man damals bald genug aufstand und zu einem der vielen Beobachtungsevents ging bot sich folgendes Bild:

Venus Transit am 6.62012 - von Wien aus fotografiert.
Venus Transit am 6.62012 – von Wien aus fotografiert.

Die schwarze Scheibe vor der dunkelroten Sonnenscheibe ist die Venus. Die kleineren Punkt sind übrigens Sonnenflecken! Das Bild habe ich damals mit einer Spiegelreflexkamera und Zoomobjektiv aufgenommen (inklusive starkem Filter). Während nun die Venus vorbeizieht wird ein kleiner Teil der Sonnenscheibe von ihr verdeckt. Das führt zu einem messbaren Abfall der Helligkeit die uns von der Sonne aus erreicht. Und darüber lässt sich feststellen, ob ein Planet zwischen uns und ihr vorüberzieht.

Diese Methode lässt sich im Prinzip auch auf andere Sterne die weiter entfernt sind anwenden. Wenn man nur lange genug beobachtet und periodisch immer wieder die gleichen Helligkeitsschwankungen feststellt, ist dies ein guter Hinweis auf einen Planeten der um diesen Stern kreist.

Johannes Horak
Johannes Horak hat sein Physikstudium an der Universität Wien mit Schwerpunkt Quantennanophysik abgeschlossen. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Ernst-Mach-Institut auf dem Gebiet der Laser-Materie Wechselwirkung. Von Dezember 2015 bis Juni 2020 war er an der Universität Innsbruck tätig und beschäftigte sich mit der feineren Auflösung von globalen Klimamodellen in Gletscherregionen. Beginnend mit Juni 2020 arbeitet er für die Stadt Linz als Stadtklimatologe.

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